Cannabis Resin bezeichnet verschiedene Erzeugnisse der weiblichen Cannabispflanze, die einen besonders hohen Gehalt an Cannabinoiden aufweisen. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie aus den Trichomen der Pflanze gewonnen werden. Wir klären in diesem Beitrag darüber auf, welche Arten es gibt, wie man Cannabis Resin einnimmt und inwiefern es für die medizinische Anwendung relevant ist.
Im engeren Sinne bezeichnet Cannabis Resin das Harz der weiblichen Cannabispflanze. Es wird von feinen, haarartigen Drüsen abgegeben. Diese werden Trichome genannt. Trichome sind überall auf der Pflanze zu finden, insbesondere auf den Blüten. Trichome und das daraus abgegebene Harz erscheinen dem menschlichen Auge wie ein glasiger, im Licht weiß erscheinender Film. Unter idealen Wachstumsbedingungen sind sie leicht klebrig. [1]
Cannabis Resin erfüllt in der Natur vorrangig eine schützende Funktion. Es schreckt Schädlinge ab, einerseits durch den intensiven Duft, andererseits durch die klebrige Beschichtung. Außerdem kann das Aroma dazu beitragen, bestäubende Insekten anzulocken. Einer der Vorteile von Cannabis Resin besteht darin, dass es die Blüten vor schädlicher UV-Strahlung schützt. Die Erzeugung von Cannabis Resin gehört, zusammen mit der (meist unerwünschten) Produktion von Microseeds, zu einer Reihe von natürlichen Mechanismen, mit denen Cannabis seine Fortpflanzung sicherstellt. [2]
Cannabis Resin ist der Teil der Cannabispflanze mit dem größten Anteil an Cannabinoiden. Dazu gehören Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Es sind die wesentlichen Wirkstoffe, die das medizinische Potenzial von Cannabis ausbilden. [3] Das meiste Resin sammelt sich an den Blüten. Daher sind Cannabisblüten das für den medizinischen Gebrauch wichtigste Ernteerzeugnis. Die natürlichen Vorteile, die mit einem hohen THC-Gehalt in Cannabis Resin einhergehen, sind nicht restlos geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass die chemische Zusammensetzung Fressfeinde abstößt. [1]
Unter privaten Züchtern und in Cannabis Social Clubs kommen eine Reihe von traditionellen Extraktionsmethoden für Cannabis Resin zum Einsatz. Einige dieser Herangehensweisen haben sich über Jahrtausende bewährt. Dazu gehören handgeriebenes Resin und die Extraktion mithilfe eines Trockensiebs.
Für die Herstellung von handgeriebenem Resin berührt der Erzeuger die Blüten mehrerer Cannabispflanzen. Das Resin bleibt aufgrund seiner klebrigen Eigenschaften an der menschlichen Haut hängen und kann anschließend mit dem Finger zu einer festen Substanz verrieben werden. Werden hierfür frische Pflanzen verwendet, muss das Resin über einen längeren Zeitraum aushärten. Diese Methode ist offenkundig nicht steril, hat jedoch eine lange Tradition in Zentralasien und Indien.
Die Extraktion von Cannabis Resin mittels Trockensieb ist in Europa geläufiger. Hierfür werden getrocknete Cannabisblüten durch ein feines Sieb gegeben. Da es sich bei Resin und Trichomen um die kleinsten Bestandteile der Pflanze handelt, treten sie zuerst hervor und lassen sich in einem Behältnis auffangen. Je länger das Sieben anhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, das sondierte Cannabis Resin durch weitere Pflanzenbestandteile zu verunreinigen. [4]
In der modernen Cannabisindustrie werden Extraktionsverfahren angewendet, die zuverlässig auf einen hohen Reinheitsgrad abzielen. Den höchsten THC-Gehalt erzielt die Extraktion mit Lösungsmitteln wie CO2, Ethanol oder Butan. Dabei trennen Erzeuger das Resin gezielt vom Rest der Pflanze, ohne unerwünschtes Material in Bewegung zu setzen. Anschließend wird das Lösungsmittel wieder vom extrahierten Cannabis Resin getrennt. Die CO2-Extraktion birgt den Vorteil, dass sich das Lösungsmittel nach dem Vorgang wieder in einen gasförmigen Zustand auflöst und ein sauberes Extrakt hinterlässt. Danach wird das Extrakt in ein neutrales Öl eingespeist und bildet dadurch ein flüssiges, haltbares und medizinisch dosierbares Präparat.[5]
Alternativ kann Cannabis Resin gepresst werden. Dabei werden getrocknete Blüten unter großem Druck hohen Temperaturen ausgesetzt, um das extrahierte Resin an einen Trägerstoff (zum Beispiel Pergamentpapier) zu binden. Anschließend wird es vom Trägerstoff gelöst und kann separat und in konzentrierter Form gelagert werden. Dies wird auch als Rosin-Technik bezeichnet. [4]