July 4, 2025

Neuer Kurs in der Gesundheitspolitik – Was Patient:innen jetzt beachten sollten

Seit dem Sommer 2025 stehen zwei neue Persönlichkeiten an zentralen gesundheitspolitischen Schnittstellen: Nina Warken als Bundesgesundheitsministerin und Prof. Dr. Hendrik Streeck als neuer Drogenbeauftragter. Beide haben angekündigt, bestehende Strukturen im Bereich medizinischer Versorgung zu überprüfen und teilweise neu zu ordnen – auch im Hinblick auf medizinisches Cannabis.

In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten bekannten Positionen zusammen und ordnen ein, was das für Patient:innen und Fachkreise bedeuten könnte.

Fokus auf Struktur und evidenzbasierte Prozesse

Nina Warken bringt als Juristin einen klaren Fokus auf ordnungspolitische Themen und Verwaltungsprozesse mit. In ersten Stellungnahmen hat sie betont, dass sie auf Verlässlichkeit, Sicherheit und Rechtsklarheit in der Versorgung setzen will. Schnellschüsse oder weitreichende Neuregelungen sind aus ihrem Haus aktuell nicht zu erwarten. [1]


Prof. Dr. Hendrik Streeck wiederum verfolgt einen wissenschaftlich geprägten Ansatz. Als Virologe und Forscher spricht er sich für eine Stärkung der evidenzbasierten Medizin aus. Im Bereich Cannabisversorgung bedeutet das voraussichtlich: mehr Daten, mehr Studien, stärkere Begleitung durch kontrollierende Stellen. [2]

Ein Kommentar von Michael Knodt

Warkens Grußwort an die Mary Jane 2025

Insbesondere das Grußwort an die Mary Jane lässt aufhorchen. Warkens Wortwahl war sachlich, aber nicht ablehnend – das ist im politischen Kontext bemerkenswert.

Bei MedCan wirkt sie bislang nicht sonderlich restriktiv, eher technokratisch – was für Patient:innen sogar von Vorteil sein könnte: Weniger Ideologie, mehr Struktur.

Streeck bringt als Virologe eine evidenzbasierte Herangehensweise mit. Bisher keine negativen Äußerungen zur medizinischen Anwendung – und er hat einem Interview in der Zukunft bereits zugesagt, was auf Dialogbereitschaft hindeutet.


Fazit: Unter Warken und Streeck könnte es weniger locker werden – aber dafür auch strukturierter."

Mögliche Auswirkungen auf den Versorgungsalltag


Aus Sicht von Patient:innen und Verordner:innen zeichnen sich drei Tendenzen ab:

1. Stabilisierung bestehender Prozesse

Die aktuelle Linie setzt auf Konsolidierung bestehender Abläufe, etwa bei Genehmigungen durch die Krankenkassen oder bei der Rezeptprüfung. Das kann zu längeren Bearbeitungszeiten führen, bedeutet aber auch: Wer gut dokumentiert, bleibt planbar versorgt. [3])

2. Mehr Forschungsaktivitäten

Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass neue Studienprojekte im Bereich Cannabistherapie gefördert werden sollen. Das kann langfristig zu einem besseren Verständnis von Wirksamkeit, Indikationen und Dosierung führen – kurzfristig sind jedoch keine Änderungen in der Arzneimittelverordnung geplant.  [4])

3. Weniger Raum für unklare Regelungen

Privatrezepte, Mischmodelle (z. B. medizinische Nutzung in Social Clubs) und andere Graubereiche dürften künftig stärker reglementiert werden. Die Abgrenzung zwischen medizinischem und nicht-medizinischem Gebrauch rückt wieder in den Vordergrund. [5])

Fazit: Versorgung bleibt möglich – mit guter Vorbereitung

Für Patient:innen mit gültiger Indikation und ärztlicher Betreuung ändert sich aktuell wenig. Eine stabile Dokumentation, klare Behandlungsverläufe und enge Zusammenarbeit mit der Apotheke bleiben weiterhin die beste Grundlage für eine zuverlässige Versorgung.

Wie gewohnt hält Barongo Ärzt:innen, Apotheker:innen und Patient:innen über relevante Entwicklungen auf dem Laufenden – unter anderem im Barongo Newsticker bei Instagram.

📌 Hinweis:
Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt keine medizinische oder rechtliche Beratung.



[1] Bundesministerium für Gesundheit – Mitschrift der Pressekonferenz vom 10. Juni 2025: "Ein neuer Rahmen für Versorgungssicherheit"
[2] Deutsches Ärzteblatt – Interview mit Prof. Dr. Hendrik Streeck, Ausgabe 25/2025
[3] GKV-Spitzenverband – Stellungnahme zur Versorgung mit Medizinalcannabis, Juni 2025
[4] BfArM – Jahresbericht Forschungsförderung Cannabis, Stand: Mai 2025
[5] Deutscher Bundestag – Ausschuss für Gesundheit: Protokoll der Sitzung vom 25. Juni 2025 (Dok.-Nr. GES-A-2025-06-25)

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